Vierte schickt Oeding 3 mit 6:1 nach Hause

Am vergangenen Sonntag empfing unsere Vierte die dritte Reservemannschaft aus Oeding im heimischen Waldstadion. Nach den zuletzt schwachen Auftritten unserer ambitionierten Kreisliga D-Elf gegen das Team dessen Name nicht genannt werden darf und gegen Gescher, war es heute mal wieder an der Zeit einen Dreier einzufahren. Doch nicht nur dem Spielertrainer Frank Resing, sondern auch dem Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt machte der allgemeine Gesundheitszustand der Vierten große Sorgen. Um zehn Uhr am frühen Sonntag morgen sah man der Mannschaft den nächtlichen Mannschaftsausflug zum ersten Vredener Oktoberfest deutlich an. Der als teambildene Gemeinschaftsaktion geplante Ausflug entpuppte sich als ziemliche Scheißhausidee. Konnte ja auch keiner ahnen, dass um 10 Uhr morgens erst die Hälfte des Teams beim Treffpunt sein würde. Trainer Frank Resing kontaktierte Mütter, Väter und sogar Schwestern der veschollenen Spieler, um diese aus dem Schönheitsschlaf zu reißen. Besonders Timmy und Jolle schienen noch eine gehörige Mütze Schlaf zu benötigen und torkelten erst 5 Minuten vor Spielbeginn auf das Vereinsgelände des ASV. Positive Nachricht am frühen Morgen waren lediglich das Starstürmer Christian Lefert sein Maisfieber auskuriert hatte und wieder völlig genesen war und die 190 € Strafen, die in die Mannschaftskasse flossen.

Um 11 Uhr pfiff der junge Unparteiische dann endlich den sportlichen Teil des Tages an. Bereits kurz nach Anpfiff des heutigen Spektakels wurde klar, dass auch Oeding am Vorabend zu tief ins Glas geschaut hatte.  Die Diagnose des Oedinger Trainers lautete Mannschaftsfahrt nach Amsterdam. So entwickelte sich in der Anfangsphase eine nicht für möglich gehaltene Spielsituation. Ellewick schien die nüchternere der beiden Mannschaften zu sein und spielte Oeding schwindelig. ( Wenn sie das nicht schon vorher gewesen sind;) ) Chancen für unsere Vierte im Minutentakt. Auf meinem Notizzettel regestriere ich gerade 6 100% Torchancen in den ersten 10 Spielminuten. Das Feuerwerk der Chancen erinnerte so manchen Zuschauer im ausvekauften Waldstadion an Silvester. Quasi jeder aus dem Ellewicker Team durfte sich mal darin versuchen den Ball aus 5 Meter ans Tor vorbei zu schießen. Oedings Glück in dieser Phase, dass es jedem der Ellewicker, die es versuchten, sehr gut gelang.

In der 20ten Spielminute wurden die völlig überforderten Oedinger dann endlich bestraft. Unser Timmynator überlistete den Oedinger Schlussmann mit einem unhaltbar präzisen Flachschuss ins lange Eck. Noch nie habe ich in meiner 5 jährigen Kreisliga D Karriere einen solch verdienten Führungstreffer gesehen. Nach diesem Führungstreffer machte Ellewick da weiter wo es aufgehört hatte. Oeding wurde an die Wand gespielt und Torchancen wurden nach allen Regeln der Kunst liegen gelassen. Auf Anfrage eines Oedinger Spielers, ob es das schlechteste Spiel sei, dass der heutige Unparteiische bisher in seiner Karriere pfeifen "musste", antwortete dieser  bestätigend mit einem breiten und nickenden Grinsen.

Den Höhepunkt des heutigen Festivals der vergebenen Chancen lieferte Torhüter Daniel Ahler mit seinem verschossenen Elfmeter in der 30ten. Ob es daran lag, dass er sichtlich aus der Puste war, nachdem der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte und er sich freute wie ein Kleinkind und anschließend auch noch bis zum gegnerischen Strafraum sprinten musste, um zum Elfmeter anzutreten ? Diese Frage bleibt wahrscheinlich auf Ewig unbeantwortet. Sicher ist lediglich, dass es ein mehr als erbärmlich verschossener Elfmeter war.

Da unser Team es auch in der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte nicht übers Herz brachte den zweiten Treffer des Tages zu erzielen, ging es mit dem Spielstand von 1:0 in die Pause. In der Pause große Verwunderung beim Team um Spielertrainer Frank Resing. Wie hatte man es geschafft so viele klare Torchancen in nur einer Halbzeit zu vergeben ? Und wie war es möglich, dass man heute gegen eine noch größere Kirmestruppe spielte, wie man selbst eine ist ? In der zweiten Halbzeit gab es jetzt Antworten auf diese Fragen zu geben und das Spiel auf keinen Fall aus der Hand zu geben.

Nach dem die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte begannen, wie die erste Halbzeit endete, passierte in Spielminute 60 das Unmögliche. Oeding erzielte mit ihrem ersten Schuss aufs Tor den 1:1 Ausgleich. Der Spiestand wurde in dieser Situation völlig auf den Kopf gestellt. Die Kreisliga D hat halt ihre eigenen Gesetzte. Warte einen hab ich noch: Wer vorne die Dinger nicht macht, wird hinten bestraft. Unfassbar, dass es nicht 5:0 sondern plötzlich 1:1 stand. Nicht nur die Ellewicker, sondern auch die Oedinger selbst reibten sich verwundert die Augen und feierten ihren Torschützen "Böllerrabi".

Nach diesem Gegentreffer hatte unsere Vierte nun mächtig Wut im Bauch und legte erneut los wie die Feuerwehr. Angriff auf Angriff rollte auf die Oedinger zu. In der 67ten Spielminute erlöste Goalgetter Usain Lefert sich, das Team und die Zuschauer mit dem 2:1 Führungstreffer. Erneute Führung für den ASV, die nach dem bisherigen Spielverlauf mehr als verdient und längst überfällig war.

Dieses 2:1 war dann endlich der lang ersehnte Dosenöffner für einen Ellewicker Torregen. Das Ellewicker Team schien plötzlich wieder zu wissen, wo das Tor steht und nutzte endlich seine Chancen. Wenn ich so auf die Länge meines Berichtes schaue, gibt es die restlichen Tore im Schnelldurchlauf: 3:1 Heiner Rosing, 4:1 Lukas Wilder, 5:1 Heiner Rosing und 6:1 Chistian Lefert.

Halt Stopp! Bevor Bäking mir morgen beim Training den Hals umdreht, berichte ich noch kurz von seiner genialen Vorarbeit zum spielentscheidenen 3:1. Frei nach dem Motto eines Dominik Sahlmers "Freistöße sind wie Elfmeter für mich" schritt unser Spielertrainer zum Freistoß. Breitbeinig im Stile eines Cristiano Ronaldos bereite er sich mental auf diesen Standard vor. Als Heiner an ihm vorbeischritt, um in den 16ner zu schleichen, flüsterte Frank ihm leise zu: " Stell dich auf den 11meter Punkt und du brauchst den Ball nur einzunicken". Gesagt getan. Butterweiche Freistoßflanke in Richtung des Elfmeterpunktes von Frank Resing. Der gefühlt nur knapp 1,20 m große Heiner sprang so wuchtig und hoch zum Kopfball, dass er als er wieder auf dem Boden aufkam Schnee auf der Glatze hatte. Am Wendepunkt seines Sprunges verlängerte er den schön getretenen Freistoß unhaltbar am Oedinger Keeper vorbei ins Tor. Da war das wunderschöne und spielentscheidene 3:1 vorbereitet von Frank und eiskalt verwertet von Heiner.

Als der Schiedsrichter das Spiel pünktlich nach 90 Minuten abpfiff war er selber und die gesamte Oedinger Truppe heilfroh, dass dieses Spiel zu Ende war. Trotz der vielen vergebenen Torchancen und dem zwischenzeitlich unnötigen Ausgleich eine starke Leistung unserer Vierten am heutigen Tag.

Das wars von mir und von der Vierten vom heutigen Spieltag.

Mit sportlichen Grüßen

Lukas Wilder

Erstellt von Lukas Wilder am 20.10.2015