Karparten-Klatsche für unsere Vierte

Am vergangenen Sonntag war die Reserve aus Lünten zum Vredener Stadtderby zu Gast im Ellewicker Waldstadion. Die Vorzeichen vor dem Spiel hätten unterschiedlicher kaum sein können. Lünten reiste mit 8 Siegen in Folge nach Ellewick, während unsere Vierte seit Wochen gefühlt nur noch auf den Sack bekommt. Der bisherige Tiefpunkt der Ellewicker Abwärtsspirale war die Auswärtsniederlage in Wüllen am vergangenen Spieltag. Das Auftreten dort war so peinlich gewesen, dass ich mir eine Berichterstattung erspart hatte. Eigentlich hatte unser Team nach diesem Auftritt einiges wieder gut zu machen, doch bereits beim Treffen wurde deutlich, dass die Mannschaft um Spielertrainer Frank Resing mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht viel reißen würde. Denn zu allem Überfluss gesellte sich zum momentanen Abwärtstrend der Vierten auch noch die berühmt berüchtigte Karpartenzeit. Zumindest schafften es unsere Spieler am heutigen Tag ihre Innereien bei sich zu halten und mussten sich so wenigstens den Vorabend nicht nochmal durch den Kopf gehen lassen. Das war aber schon das einzig positv zu Berichtende über die Gesamtverfassung und Fitness des Teams.

Kommen wir zum "sportlichen" Teil des heutigen Berichtes. Das Spiel begann ähnlich wie die Spieler des ASV aussahen: BESCHISSEN ! Das komplette Team befand sich im Tiefschlaf und war mit dem Kopf alles andere als bei der Sache. Zu dieser Tageszeit hätten einige Spieler besser ins Bett  als auf den Fußballplatz gehört. So war es kein Wunder, dass unsere Vierte, wie so häufig in der letzten Zeit, bereits in der Anfangsviertelstunde den ersten Gegentreffer kassierte. Vorallem die Art und Weise der frühen Gegentreffer nervt! Das 1:0 für Lünten war an Einfachheit kaum zu überbieten. Der traurige Höhepunkt des Gesamtversagens der Ellewicker Mannschaft in dieser Spielsituation war Sebastian Hilbolt. Der alles andere als wendig geltende Lüntener Stürmer ließ unseren Innenverteidiger mit einem ganz billigen Bauerntrick ganz alt aussehen und hatte anschließend keine Probleme zum 1:0 querzulegen. Das unser Trunkenbolt sich bei dieser Aktion nicht noch auf den Pinsel gelegt hatte, grenzte an ein Wunder. Sebastian Hilbolt bestätigte so bereits in den Anfangsminuten seine unterirdische Formkurve in den letzten Wochen.

Nach diesem Gegentreffer stabilisierte sich unser Team ein wenig. Zumindest defensiv stand man etwas geschlossener. Offensiv gelang jedoch weiterhin gar nichts. Die längste Ballstaffette auf dem Weg nach Vorne waren gefühlt drei Stationen. Zum fussballerischen Unvermögen gesellte sich allmählich Frust. Die Spieler der Vierten waren mehr damit beschäftigt sich gegenseitig anzumotzen als sich endlich mal an die eigene Nase zu fassen und sich den Arsch aufzureißen.

Nächster trauriger Höhepunkt des kollektiven Versagens war das 2:0 für Lünten in der 30ten Spielminute. Erneut lud der wahrscheinlich sonst hüftsteife Lüntener Angreifer unsere Hintermannschaft zum Tänzchen ein. Diesmal vernaschte er gleich drei torkelnde Ellewicker "Verteidiger" und schloss zum 2:0 ab. Er musste sich nach diesem, dank Ellewicker Schützenhilfe, sehenswerten Treffer gefühlt haben wie Lionel Messi.

Keine 5 Minuten nach diesem Rückschlag fing sich die Vierte die nächste Kirsche. Man hatte sich mittlerweile vollständig aufgegeben und gewährte Lünten ohne Gegenwehr alle Freiheiten auf dem Spielfeld. Drei Pässe benötigte Grün-Weiß um das gesamte Spielfeld zu überbrücken und zum 3:0 einzuschieben.

Das mit Abstand Positivste der ersten Halbzeit aus der Sicht unseres Teams war der anschließende Halbzeitpfiff. In der Halbzeitpause gab es wilde Diskussionen und Schuldzuweisungen. Schlussendlich kam man jedoch gemeinsam zu dem Entschluss, dass man bis dato als Team versagt hatte und das man nur als Team in diese Partie zurück kommen könne.

Als Team kam unsere Vierte in Halbzeit 2 auch zurück. Geschlossen und bissig begann man die zweiten 45 Spielminuten. Endlich sah das zahlreich angereiste Publikum die fast verloren geglaubte Aggressivität, die unsere Vierte einst ausgezeichnet hatte. Die Belohnung für diesen couragierten Start in die zweite Halbzeit war das 1:3 in Spielminute 57. Unser Roter Rächer Jolle erzielte den Anschlusstreffer mit einer schönen linken Klebe ins obere rechte Eck.

Es keimte etwas Hoffnung in den Reihen der Ellewicker auf. Wenn man dieses Powerplay aufrecht halten hätte können wäre man vielleicht in der Lage gewesen das Spiel noch zu drehen. Doch jegliche Hoffnung wurde von niemand geringerem als Sebastian Hilbolt im Keim erstickt. Sein zweiter Blackout des Tages in der 61ten bescherte Lünten die Entscheidung zum 4:1. Als Trainer Frank Resing ihn auf seinen Tiefschlaf ansprach erwiderte er: "Ich habe gedacht..." Mehr gibts zu diesem erneuten Bock des Innenverteidigers auch nicht mehr zu sagen.

Der Rest der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Der ASV konnte nach diesem erneuten Tiefschlag nicht mehr und Lünten wollte angesichts der komfortablen Ausgangssituation nicht mehr. So blieb es bis zum Schlusspfiff beim letzendlich leistungsgerechten 4:1 Derbysieg der Lüntener. Zusammengefasst eine weitere und derbe Pleite unserer Vierten. Niederlage reiht sich an Niederlage. Die Saison jetzt schon gelaufen und mehr als im Arsch. Lediglich ein Derbysieg am kommenden Wochenende bei der Mutter aller Derbys in Ammeloe kann diese Saison überhaupt noch retten.

Mit sportlichen Grüßen

Lukas Wilder 

Erstellt von Lukas Wilder am 05.04.2016